Expressionismus

Mai 14, 2018

Eine Kunstrichtung, die in etwa zur gleichen Zeit wie der Impressionismus ins Leben gerufen wurde, ist der Expressionismus. Er ist gekennzeichnet als eine Gegenbewegung zum Naturalismus. Die Formen sind aufgebrochen, die Farbpalette ist in klaren Grundfarben gehalten und die Bilder illustrieren die starken Gefühle der Maler. Gegenstände der Darstellung sind häufig nur in ihrer Form zu erkennen. Die Epoche des Expressionismus ist mit einer Entpersonalisierung verbunden. Das Individuum rückt in den Hintergrund. Stimmungen und Eindrücke ersetzen die konkrete Darstellung. Die Entfremdung von der Wirklichkeit ist verbunden mit einer Sehnsucht nach abstrakter Natur, Rausch und Gefühlen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden über diesen Kunststil auch die Gedanken des nahenden Ersten Weltkriegs verarbeitet. In der Dresdner Künstlervereinigung „Die Brücke“ waren expressionistische Künstler verbunden, die sich über ihr Schaffen austauschten. Der Expressionismus stieß auf Widerstand, da er sich nicht an bürgerlichen Werten orientierte, sondern dem Betrachter eine neue ausdrucksstarke Wahrnehmungsebene präsentierte. Auch die Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ versammelte expressionistische Künstler wie Paul Klee, August Macke, Wassily Kandinsky und Franz Marc, die vor allem durch ihre farbstarken Pferdedarstellungen berühmt wurden. Die Hauptidee des Expressionismus war, die innere und äußere Empfindenswelt des Künstlers in einem Kunstwerk darzustellen. Die innere Gefühlswelt sollte direkt auf der Leinwand zum Ausdruck gebracht werden.