Surrealismus

März 19, 2019

Der Begriff des Surrealismus beinhaltet, dass es eine Wirklichkeit neben der Wirklichkeit gibt. In den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nach dem Ersten Weltkrieg und zur Russischen Revolution entstand der Kunststil des Surrealismus. Die Psyche des Menschen rückte stärker in den Fokus durch Sigmund Freuds Psychoanalyse. Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs strebten die Künstler danach, der Realität zu entfliehen und ein sogenanntes Zwischenstadium zu erreichen. Die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit schien im Surrealismus zu verschwimmen.

Auch wenn die Motive genau und präzise gezeichnet sind, scheinen die Motive in sich nicht zusammenzugehören. Die einzelnen Gegenstände sind klar voneinander abgegrenzt.

Das Besondere am Surrealismus ist, dass man die Motive in dieser Art in der Realität nicht finden kann. Der surreale Künstler zeichnet sich durch seine Arbeitsgeschwindigkeit aus. Seine Zeichnungen werden sehr schnell angefertigt. Das Kunstwerk im Surrealismus soll aus dem Unbewussten und Übernatürlichen entstehen. Der französische Surrealist André Breton war der Ansicht, dass die äußere Welt gar nicht mehr darstellbar sei und auch nicht objektiv betrachtbar. Durch surreales Gestalten und Denken sollte es sogar möglich sein, seine Beziehung zur Welt neu zu gestalten und sogar letzten Endes die Welt ändern zu können.

Der spanische Maler Salvador Dali (1904 – 1989) ist einer der Maler, die für ihren Surrealismus bekannt sind. Auf einem seiner Bilder beschreibt er die Relativität der Zeit, indem er eine Taschenuhr auf einem Tisch zerlaufen lässt. Ging man eigentlich davon aus, dass es die Zeit ist, die dem Menschen das Tempo angibt, so konnte man gerade in der Künstlerwelt feststellen, dass die Zeit und ihre Feststellung kein ganz festgeschriebenes Konzept ist. „Die Beständigkeit der Erinnerung“ ist eines seiner berühmtesten Bilder.

Das Besondere am surrealen Malen ist die Spontanität, mit der gemalt wird. Das spontane Malen soll nahezu im Automatismus passieren und die Zusammenhänge der dargestellten Objekte sollen einen Sinn ergeben. Der Verstand soll die künstlerischen Vorgänge nicht stören. Die künstlerische Kraft soll ohne starke Verstandskontrolle auf die Leinwand kommen. Bilder und Gedanken sollen nicht planvoll vorgefiltert werden, sondern direkt in das Kunstbild einfließen.

Eine der neu entwickelten Techniken ist die Frottage, bei der Papier auf eine strukturierte Oberfläche gelegt wird, um die Maserung mit einem Bleistift durchzureiben. Bei der Methode der Grattage werden mehrere Schichten Farbe aufgetragen, um Muster entstehen zu lassen. Bekannt für diesen Stil sind die Kollagen von Pablo Picasso und Georges Braques. Es kommen Materialien wie Papier, Tapete, Stoff, Holz und Draht zum Einsatz.